Wenn er dich liebt und sich dennoch zurückzieht – eine Einladung zur Selbstbegegnung.
Kennst du das Gefühl, wenn er plötzlich schweigt? Wenn seine Nähe, die einst so vertraut war, sich in Distanz verwandelt? Dein Herz zieht sich zusammen, und dein Verstand sucht nach Antworten. Doch was, wenn dieses Schweigen nicht Ablehnung bedeutet, sondern ein stiller Ausdruck seiner inneren Kämpfe ist? Wenn diese Distanz nicht Ausdruck von Lieblosigkeit ist, sondern eine Reaktion auf eine innere Überforderung? Was, wenn sein Rückzug nicht bedeutet, dass du ihm egal bist – sondern dass du ihm zu viel bedeutest?
In der Tiefe seiner Seele tobt ein Sturm. Die Liebe zu dir hat etwas in ihm berührt, das lange verborgen war. Alte Wunden, Ängste und Unsicherheiten steigen empor. Er begegnet seinem Schatten – jenen Teilen, die er bisher verdrängt hat.
Carl Jung nannte es die Projektion der Anima – der inneren Frau im Mann, ein Archetyp, der all das verkörpert, was er in sich selbst noch nicht bewusst angenommen hat: Emotionalität, Intuition, Sensibilität, Hingabe. Wenn ein Mann liebt, kann es sein, dass du für ihn unbewusst zur Trägerin dieser inneren Frau wirst. Er sieht in dir nicht nur dich – er sieht sich selbst: seine verdrängten Anteile, seine Sehnsucht nach Ganzheit. Und das kann zutiefst erschreckend sein.
Denn echte Nähe bedeutet nicht nur, dem anderen zu begegnen – sondern auch sich selbst. Und manchmal ist das die größere Herausforderung.
Wenn du seine Distanz spürst, wenn du seine Kälte fühlst, während du doch weißt, dass da Liebe ist – dann spürst du vielleicht einen Schutzmechanismus, der viel älter ist als eure Verbindung. Vielleicht ist er nie ermutigt worden zu fühlen. Vielleicht hat man ihm beigebracht, dass Kontrolle, Stärke und Unabhängigkeit die wahren Zeichen von Männlichkeit sind – nicht Empathie, nicht Verletzlichkeit.
Und so zieht er sich zurück. Nicht, weil er dich nicht liebt – sondern weil er sich selbst in deiner Nähe verliert.
Für dich als Frau ist das ein schmerzhafter Punkt. Denn du bist da. Offen. Bereit. Und gleichzeitig allein mit deinem Gefühl. Vielleicht spürst du Verlassenheit, das Wiederaufleben alter Geschichten: Bin ich zu viel? Nicht genug? Muss ich kämpfen, mich anpassen, warten?
Doch hier liegt auch deine Kraft. Die Einladung zur Rückverbindung mit dir selbst. Nicht, um dich von ihm zu lösen – sondern um dich von der Vorstellung zu lösen, dass sein Verhalten etwas über deinen Wert aussagt.
Denn echte Liebe – die Liebe, die heilt und wachsen lässt – beginnt immer in dir selbst.
Frage dich nicht: Warum tut er mir das an?
Frage dich: Was will dieses Schweigen in mir berühren? Welche alten Narben öffnet es?
In diesem Moment wirst du vom Opfer zur bewussten Schöpferin. Du trittst aus dem Drama heraus – und hinein in die Heilung.
Und genau darin liegt die tiefe Weisheit dieses Moments. Es geht nicht darum, ihn zu retten, ihn zurückzuholen oder ihn zu überreden, sich zu öffnen. Es geht darum, dass du den Raum erkennst, den du jetzt für dich selbst halten darfst. Ein Raum, in dem du deine Wahrheit findest. In dem du dich fragst: Wofür bin ich bereit? Welche Form von Liebe verdient meine Seele wirklich?
Wenn ein Mann dich liebt und sich dennoch zurückzieht, steht er an einer Schwelle. Vielleicht wird er sie überschreiten, vielleicht nicht. Das liegt nicht in deiner Macht. Doch du kannst dich entscheiden, wie du mit dir selbst umgehst.
Du kannst wählen, in deine Tiefe zu gehen. Deine eigenen Projektionen zu erkennen: Hast du ihn vielleicht idealisiert? Siehst du in ihm den Vater, den Retter, den, der deine innere Leere füllen soll? Wenn du das erkennst, kehrst du zu dir zurück. Du wirst wieder ganz. Und von hier aus kannst du neu wählen – nicht aus Bedürftigkeit, sondern aus deiner inneren Fülle heraus.
Der Rückzug eines Mannes kann so gesehen zu einem spirituellen Tor werden – zu einer Schwelle, die dich nicht trennt, sondern zu dir selbst führt. Seine Stille muss nicht das Ende bedeuten. Sie kann der Anfang sein. Von Klarheit. Von Selbstliebe. Von Wahrheit.
Und doch: Beim Mann kann dieser innere Prozess länger dauern. Nicht weil er weniger empfindet – sondern weil seine emotionale Sprache vielleicht nie gelernt, nie gelebt wurde.
Doch du musst nicht auf ihn warten.
Du darfst weitergehen, wachsen, dich entfalten – unabhängig davon, wo er gerade steht.
Wenn du ihm begegnest – irgendwann, vielleicht – wirst du nicht mehr aus einem inneren Mangel lieben. Sondern aus der Ganzheit deines Seins.
Erinnere dich: Du bist vollständig.
Du verdienst eine bewusste Liebe, die auf gegenseitigem Wachstum basiert. Und manchmal bedeutet das, dem anderen Raum für seine eigene Reise zu geben, während du deinen eigenen Weg gehst.
Wenn du gerade an einem Punkt stehst,
an dem du dich unverstanden, zurückgewiesen oder alleingelassen fühlst – dann halte inne. Nicht, um zu warten, ob er zurückkommt. Sondern um zu spüren, dass du dich längst selbst zurückholen darfst.
Ja, vielleicht braucht er länger für seinen Weg. Vielleicht muss er noch tief in sich selbst eintauchen, um sich wieder zu öffnen.
Doch das bedeutet nicht, dass du stehen bleiben musst.
Warte nicht. Wähle dich.
Du verdienst eine bewusste, klare, reife Liebe.
Doch bevor sie im Außen erscheint, darf sie in dir selbst erwachen.
Dein nächster Schritt
Wenn du dich in diesem Text erkennst und noch mehr in deiner Wahrhaftigkeit und Stärke stehen möchtest, wenn du lernen möchtest, klare Grenzen zu setzen und wenn du deine restlichen Ängste wie Verlustangst und Angst vor Ablehnung lösen möchtest – dann bin ich für dich da.
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Von Herzen
Sara
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