Deine Krise ist deine Chance, um zu erwachen. 

Frage: Bei mir ist es so, dass ich es so gern schaffen möchte, dass wenn Gedanken kommen, ich da nicht festhalte.

Sara: Dies ist ein grossartiges Thema. Die Gedanken versprechen dir Lösungen für deine aktuellen Probleme in deinem Leben. Deine Gedanken wollen diese regeln und alles unter Kontrolle bringen. Je grösser die Probleme, desto obsessiver wird das Denken.

Und nun ist das so: Das ist nicht unser wahres Selbst, das da denkt und rattert. Es ist das, was man Ego oder auch innere Anteile nennen könnte.

Frage: Die Gedanken oder das Attachment zu den Gedanken?

Sara: Beides sind innere Anteile bzw. das Ego. Die Gedanken und das, was in dir denkt und findet: „Ich muss das hier regeln! Ich muss eine Lösung für dieses Problem finden. Ich muss das reparieren, was jetzt da im Argen liegt.“ Und da ist es wichtig zu erkennen, dass du das, was hier denkt, nicht bist. So kannst du in dein wahres Selbst treten.

Dieses Erkennen geschieht oft dann, wenn dir die Sorgen oder der Schmerz über den Kopf gewachsen sind, wenn du stark leidest und dich deine Gedanken fix und fertig machen. In dem Moment, wo du nicht mehr kannst und findest: „Es reicht mir, was da alles in meinem Kopf herumgeht.“

Wenn du es mit dir selbst nicht mehr aushältst

Der Moment, wo du es mit dir selbst nicht mehr aushältst, kann sehr erleuchtend sein. Denn dir wird bewusst: „Wenn ich mich selbst nicht mehr aushalte, kann ich dieses Selbst ja nicht sein, das alle die Gedanken rattern lässt. Dann muss ich ja etwas anderes sein.“ Und dann wird es dir auf einmal klar, was dein wahres Selbst ist. Und darum sind Krisen so wertvoll, denn da geschieht Erwachen.

Du kannst dich dann innerlich an diesen Teil wenden, der in dir ständig denkt und die ganze Zeit versucht, deine Probleme zu regeln und unter Kontrolle zu bringen. Du kannst aus deiner höheren Perspektive zu ihm sprechen und ihm sagen: “ Du musst das nicht regeln. Ich regle das. Ich als das wahre Selbst.“

So siehst du, dass du nicht dieser Teil bist, der die ganze Zeit versucht, dein Leben zu regeln. Du hörst auf, dich damit zu identifizieren. Dieser Teil repräsentiert nämlich auch das innere Kind wie auch epigenetische Anteile aus deiner Ahnenreihe.

Als Kind hattest du früher auch versucht, alles zu regeln. Du hast alles getan, um dein Überleben zu sichern. Du brauchtest dafür eine sichere, stabile Bindung zu deinen Eltern, die jedoch nur selten gegeben war, dies nachweislich auch bei vielen Menschen, die glauben, absolut behütet aufgewachsen zu sein. Eine unsichere Bindung erzeugt Todesangst in einem Kind, die wir später als Erwachsene unterschwellig ständig in uns herumtragen.

Wissenschaftliche Untersuchungen der Epigenetik zeigen, dass diese Muster nicht nur durch das Verhalten der Eltern an weitere Generationen weitergegeben werden, sondern regelrecht in unseren Genen verankert sind.

Ein Kind braucht Sicherheit, braucht es gesehen zu werden in seinem wahren Wesen, braucht es gehört und geliebt zu werden. Da Liebesentzug eine häufige Erziehungsmethode war und die meisten Eltern nicht mit offenen Herzen unterwegs waren, wurde die Bindung zu den Eltern meistens als sehr instabil erlebt.

Ein Kind tut alles für eine tiefe Bindung zu seinen Eltern. Es verbiegt sich, unterdrückt seine Gefühle, versucht alles richtig zu machen und die Erwartungen der Eltern zu erfüllen. Auch kann es sich innerlich abwenden von den Eltern, um sich vor Verletzungen schützen, bleibt aber dennoch in der Bindung, weil es darauf angewiesen ist.

Als Kind hat es damals in dir genauso gerattert wie heute dieser Denker in dir. Es ging bei ihm gefühlt um das Überleben.

Das heisst, dass du heute in deiner Krise auch eine Wiederholung siehst vom Verhalten deines inneren Kindes, das genau so verzweifelt versucht hat, diese Verbindungen mit seinen Bezugspersonen zu regeln, um sich die Sicherheit und das Überleben zu sichern.

Diese Erkenntnis ist die Essenz meiner ALL-IN Methode: Wir erkennen, dass wir das Universum und das Absolute sind, das alles regelt. Es geht nicht nur darum, das innere Kind zu heilen, sondern es geht sehr viel darüber hinaus. Es geht mit der ALL-IN Methode darum, die Verbindung zu unserem wahren Selbst zu schaffen.

Den Denker auflösen 

Um den Denker aufzulösen, ist es erst notwendig, alle Gefühle der aktuellen Krise durchzufühlen. Dies benötigt unterschiedlich viel Zeit, von Tagen bis Monaten. Ohne durch die Gefühle zu gehen, geschieht keine Heilung, sondern es kann zu einer weiteren Abspaltung führen.

Wenn sich der Denker als Teil in dir zeigt, sprich aus deinem wahren Selbst, aus deiner Essenz zum Denker in dir und sag ihm: „Du musst das nicht regeln. Ich mache das.“ Sag ihm das immer wieder den ganzen Tag: „Du musst das nicht regeln. Lass los! Du darfst einfach sein!“ Alle die Gedanken bringen nichts. Es gibt nichts zu tun.

Krisensituationen sind Momente, in welchen es überaus wichtig ist, Hilfe anzunehmen. Du musst das nicht alleine schaffen. Ohne Hilfe kann es sehr lange dauern, bis du aus dem Schmerz heraus kommst und es dir wieder besser geht, denn jemand anders sieht deine blinden Flecken viel eher als du.

Möchtest du tiefe Selbsterkenntnis erlangen und dich kraftvoll unterstützen lassen auf deinem Weg? 

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Herzliche Grüsse

Sara