Laut Statistiken haben sich die Burnoutfälle im deutschen Sprachraum seit 2004 verzehnfacht. Dies ist ein gewaltiger Anstieg und es gibt viele unterschiedliche Interpretationen über die Ursachen dieses Anstiegs. Ich selbst beobachtete, dass Burnout nicht nur vielbeschäftigte Menschen betrifft, sondern auch immer mehr Menschen auf dem spirituellen Weg.

Der starke Anstieg der Burnoutfälle hat aus meiner Sicht hauptsächlich damit zu tun, dass wir uns in einer Wendezeit und in einem globalen Erwachen befinden. Unsere Blockaden, verdrängten Gefühle und abgespalteten inneren Anteile können nicht länger unter Verschluss gehalten werden, sondern werden durch die intensiven Energien an die Oberfläche gespült, müssen angeschaut und verarbeitet werden.

Dies führt dazu, dass wir nicht mehr länger Dinge tun können, die mit unserem Herzen nicht in Einklang sind. Wir können uns immer weniger verbiegen oder uns selbst oder anderen etwas vormachen. Das erfordert Veränderungen in unserem äusseren Leben, die uns oft grosse Angst machen und welchen wir uns erstmal oft nicht gewachsen fühlen.

Die wissenschaftlichen Untersuchungen vom deutschen Biophysiker Dieter Broers über die Zusammenhänge des Erdmagnetfeldes mit den Veränderungen im Bewusstsein der Menschheit können diese These sogar auf verständliche Art und Weise beweisen. Alles, was noch im Unbewussten ist, kommt durch die Veränderungen der Sonnenaktivität und des Erdmagnetfeldes nach und nach ins Bewusstsein.

Wenn wir zu sehr an etwas festhalten

Ein Burnout entsteht grundsätzlich, wenn wir stark an einer Idee festhalten, an materiellen Dingen anhaften oder ausdauernd nach etwas streben. Wir tun das aus Angst und/oder aus einer tiefen Sehnsucht.

Burnout ist oftmals die Folge einer inneren Zerrissenheit zwischen dem Ist-Zustand und dem Wunschzustand, zwischen Loslassen und Anhaften. Zum Beispiel zwischen dem ungeliebten Job mit der finanziellen Sicherheit und der Herzensberufung, die aber noch undefiniert und unsicher erscheint. So verweilen wir viel zu lange im ungeliebten Job und brennen aus, während wir uns täglich nach unserer erfüllenden Tätigkeit sehnen. Oder wir verausgaben uns, indem wir nach Anerkennung, Liebe oder Sicherheit streben. Gleichzeitig lehnen wir die aktuelle Situation und die entsprechenden Gefühle wie Selbstablehnung und Unsicherheit ab.

Wenn wir nach spirituellen Höhen streben

Der Wunsch nach spiritueller Entwicklung und Erleuchtung ist eine häufige Ursache für Burnout. Oftmals trifft es Menschen, die hohe spirituelle Ideale haben. Es sind Menschen, die sich alles spirituelle Wissen angeeignet haben und sich sehr bemühen, nach diesen Lehren zu leben, um diesem hohen Ideal zu entsprechen.

So sind sie im Widerstand mit dem, was ist. Die Realität und die eigenen Gefühle werden unbewusst bekämpft oder verleugnet. Die eigenen Unzulänglichkeiten, die da sind, werden abgelehnt und vor sich selbst und anderen verborgen. Dieser ständige innere Kampf gegen sich selbst ist sehr erschöpfend. Dazu gibt es einen weiteren lesenswerten Blogartikel zum Thema Non-Dualität und Spirituelles Bypassing.

Ebenfalls sind viele Menschen vom spirituellen Burnout betroffen, die ein spirituelles Erwachen erfahren haben und wissen, wie frei, verbunden und geborgen man sich im erwachten Zustand fühlt. Meistens ist das erste Erwachen jedoch nicht dauerhaft, sondern dieser Bliss- und Flow-Zustand verabschiedet sich nach einer Zeit wieder (um später wieder gefunden zu werden – auf eine ganz andere Art und Weise). Nach dem Verschwinden des erwachten Zustandes geschieht das, was nicht zu vermeiden ist: Das Ego schaltet sich wieder ein und will diesen erfüllten Zustand wieder für sich beanspruchen. Da entsteht der Anspruch des Ichs/Egos, „erwacht“ zu sein und im reinen Sein zu leben. Wir streben nach einem Ideal, während unsere Realität gerade eine andere ist.

Auch hier erschöpfen wir uns durch unseren ständigen Widerstand mit dem, was ist. Die Realität und die eigenen Gefühle werden unbewusst bekämpft oder verleugnet.

Persönlichkeitsbezogene Risiken für ein Burnout sind: 

• Hohe Ansprüche an sich selbst und hohe Leistungsbereitschaft
• Hang zum Perfektionismus, Idealismus
• Es anderen immer recht machen wollen/nicht Nein sagen können
• Mangelnde Selbstfürsorge: Wenige ausgleichenden Tätigkeiten, fehlende Erholung

Wie komme ich aus dem Burnout heraus?

Das Burnout repräsentiert die Heilung selbst und ist nicht das, was es gilt, loszuwerden. Wenn dir die Kraft ausgeht, hat das in dieser Situation durchaus Vorteile. Du kannst nicht mehr an etwas festhalten. Du gibst auf. Du gibst dich hin. Du kommst zurück in das, was real ist. Du kommst zurück in deinen Körper und in deine Gefühle. Du wirst echt. Über deinen Körper und deinen Gefühlsraum verbindest du dich wieder mit deiner Essenz. Du hast die Grenzen deines menschlichen Seins erkannt. Das Ego kapituliert. Du gehst in die Hingabe an eine höhere Kraft.

Im Burnout hast du keine Kraft mehr, an etwas festzuhalten

Im Burnout hast du keine Kraft mehr. Du lässt alles Streben los. Jeder gut gemeinte Ratschlag ist dir jetzt zu viel. Du willst und kannst nichts mehr leisten, etwas ändern oder dich optimieren. Du willst einfach deine Ruhe haben und du hast dadurch die Gelegenheit, wieder mit dir selbst zu SEIN.

Du wirst demütig. Du erkennst vielleicht, dass du viel weniger Einfluss auf dich und dein Leben hast, als du dachtest und als dass du als Mensch haben kannst.

Die Identifikation mit dem Ich/Ego ist äusserst hartnäckig und kann nicht durch Willenskraft oder durch spirituelle Praktiken und Streben vermieden oder losgelassen werden. Wir sind in dieser Hinsicht unserem Ich machtlos ausgeliefert. Wenn uns das Leben aber dazu bringt, aufzugeben, dann kann diese Identifikation mit dem Ego losgelassen werden und wir können unser wahres Selbst erkennen.

Das wahre Selbst ist losgelöst vom menschlichen Ich. Sobald wir versuchen, das menschliche Ich zur Erleuchtung oder ins Erwachen zu bringen, führt das in eine Sackgasse.

Das menschliche Ich ist der Natur untergeben. Es wächst heran, wie Pflanzen und Tiere es auch tun. Es ist abhängig von den Zyklen der Natur, von den Jahreszeiten, den Temperaturen, der Ernährung und von äusseren Umständen. Der Herzschlag, unser Hormonhaushalt und der Atem werden durch die Natur bzw. durch das Göttliche gelenkt, das alles lenkt.

So lebt das menschliche Ich, gesteuert durch diesen grossen Geist, der alles lenkt. Das menschliche Ich hat allerlei Herausforderungen, Gefühle und Ängste. Es wird verwelken und sterben müssen.

Sind wir ganz verbunden mit uns selbst, können wir das menschliche Ich so annehmen, wie es ist. Mit allen Unzulänglichkeiten, Ängsten, Dramen und Problemen, im Wissen, dass unser wahres Selbst dieser grosse Geist ist, der alles lenkt.

Das Paradoxe ist dann, dass sich durch diese Erkenntnis alles entspannt und es sich auch für das menschliche Ich zum Positiven wendet, aber wehe, wenn sich das menschliche Ich wieder einschaltet und mitreden will…;-)

Das Schöne am Erwachen ist, dass es ansteckend ist. Auch ich habe mich von meinen Lehrern anstecken lassen. Es ist viel einfacher, wenn du dich begleiten lässt.

Wenn du Unterstützung auf diesem Weg brauchst, bin ich gerne für dich da. Melde dich zu einem kostenlosen Info-Gespräch.

Herzliche Grüsse

Sara

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