Dies ist der Bericht einer Mutter über die Lehrstellensuche ihrer Tochter: Im Frühling 2018 kontaktierte ich das erste Mal Sara Romei mit unserem Problem, das mein Mann und ich mit unserer 20 jährigen jüngsten Tochter Dominique hatten. Seit Jahren zog sie eine Schlaufe nach der anderen, ohne Erfolg…
Zuerst besuchte sie die Oberstufe nicht mehr regelmässig; dann Mitte 2. Oberstufe, entschieden wir uns, nachdem auch Schulpsychologische Hilfe sie nicht viel weiter brachte, sie in eine Privatschule zu versetzen. Gleichzeitig meldeten wir sie über den Schulpsychologischen Dienst bei der IV an. Bis in die 3. Oberstufe ging sie dort gerne zur Schule, knüpfte gute Beziehungen, war wieder etwas kommunikativer, doch ihre Noten sanken unter den Durchschnitt. Sie hatte keinen Antrieb, weder um zu lernen, noch um sich zu bewerben, alles andere war ihr jetzt wichtig, Kollegen, Freundinnen Handy und Ausgang.
Das Familienklima litt sehr darunter; konstruktive Gespräche waren kaum mehr möglich. Alles, was wir ihr vorschlugen oder anboten, lehnte sie ab; selber hatte sie für sich aber keine Idee. Schlussendlich meldete ich sie ins 10. Schuljahr an, damit “es“ irgendwie weiterginge… Mit den Klassenkollegen und Kolleginnen verstand sie sich auch dort sehr gut, jedoch mit der Lehrerin gab es grosse Probleme. Dominique erkrankte immer häufiger und hatte auffällig viele Migräneanfälle, was wiederum für die Lehrerin unverständlich war.
Nach ¾ Jahren, im Frühling 2017 trat sie aus dem 10. Schuljahr aus, was auch wir, hinsichtlich dieser Problematik unterstützten. Doch von da an lag sie wieder oft auf dem Bett, war am Handy oder Laptop. Jede Anstrengung von mir, ihr zu Hause eine Tagesstruktur zu vermitteln, schlug fehl.
Im Herbst, ein Jahr nach der Anmeldung bei der IV, konnte unsere Tochter, – nachdem wir uns drei Institutionen angesehen hatten – in eine von ihr ausgewählte Institution eintreten und dort ein Praktikum im Service beginnen. Diese schön gelegene Institution, hoch über dem Vierwaldstättersee, lag 90 Minuten von unserem Wohnort entfernt. Wir begrüssten es sehr, dass sie dort auch wohnen konnte und die Jugendlichen von Sozialarbeitern betreut waren. So vom Elternhaus entfernt, könnte sie sicher einen Entwicklungsschritt machen, dachten wir.
Doch ging es nicht lange, wurde sie wieder und wieder krank, eine Infektion nach der anderen, so dass sie mehr Zeit zu Hause verbrachte. Wir spürten ihren Widerwillen deutlich, immer wieder dorthin zurückkehren zu müssen. Im April, ca. 6 Monate, nachdem sie dort angefangen hatte, kündigte die IV diesen Arbeitsvertrag, da sich Dominique nicht eingebracht, – oder einbringen konnte. Wieder lag sie mit Handy und Laptop auf ihrem Bett, umgeben von ihrem grossen Chaos im Zimmer.
Wir waren ratlos – wenigstens konnte ich sie mit einiger Anstrengung dazu bewegen, sich beim RAV anzumelden.
Dann ist unsere älteste Tochter im Internet dann auf die Seite von Sara Romei gestossen…
Auch für mich klang das vielversprechend und so nahm ich am nächsten Tag mit Sara Kontakt auf. Nach einem kurzen Telefongespräch mit ihr hatte ich wieder etwas Hoffnung und wir vereinbarten, mit dem Einverständnis von Dominique, einen Termin.
Beim ersten Termin lernte ich Sara als eine sehr sympathische Frau kennen und auch zu Dominique fand sie sofort den Draht.
Neben verschiedenen Gesprächen mit ihr, machte sie auch einige Abklärungen und Eignungstests. Schon bald stand fest, dass unsere Tochter für die Pflege geeignet wäre. Dominique ging jedes Mal gerne zu Sara, doch kaum wieder zu Hause, wehrte sie sich, in die Pflege einsteigen zu wollen/müssen – „sie wolle auf keinen Fall mit “alten Menschen“ arbeiten“, das würde ihr niemals gefallen.
Mehrmals nahm ich deshalb das Gespräch mit Sara auf; sie aber blieb fest dabei. Sie coachte uns sehr zuverlässig und mit sicherer Hand weiter auf diesem Weg. Da unsere Tochter die Angewohnheit hatte, immer wieder zu entgleiten und wir für Sara zu weit weg wohnten, um Dominique eng zu begleiten, schlug sie uns das Vorbereitungsjahr beim schweizerischen roten Kreuz (SRK) vor, wo sich Dominique schlussendlich im Sommer 2018 vorstellen konnte. (Und das noch immer mit Widerwillen!) Nach einem längeren Gespräch beim SRK und der Referenz von Sara, bekam sie einige Zeit später ein Schnuppertag in einem Altersheim auf einer Abteilung, für die sie geeignet sein könnte, organisiert.
Noch am selben Abend kam sie hundemüde, aber stolz nach Hause – sie hätte die Praktikumsstelle bekommen! Seit Oktober 2018 arbeitet sie nun auf dieser Abteilung, wo es ihr sehr gut gefällt. Von der Schule wurde sie in Sachen Bewerbung und Schnuppern weiter gecoacht und schreibt unterdessen gute Noten.
Im März 2019 hatte sie 2 Lehrstellenangebote. Eine schwere Entscheidung; an beiden Stellen hätte es ihr sehr gut gefallen. Sie hat sich für den Ort entschieden, wo sie bereits Erfahrungen hat sammeln können und fängt im August 2019 eine 2 – jährige Lehre an. Nun hat sie sich zum Ziel gesetzt, im ersten halben Jahr Noten über eine 5 zu schreiben, um in die 3 jährige Lehre aufzusteigen zu können. Mit ihrer Klassenlehrerin besprochen, erhält sie von ihr die nötige Lernbegleitung. Ihr Fernziel ist Sanitäterin zu werden.
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